Blech Technik

Zur Blech Technik gehören die Herstellungs- und Bearbeitungsverfahren für Blech. Das flache Walzwerkprodukt kann nahezu aus allen Metallen gefertigt werden. Es sind Folien als extrem dünne Bleche, Grobbleche und Feinbleche mit Stärken unter drei Millimeter zu unterscheiden. Die Unterscheidung erfolgt nach der Güte, wobei es die Grund-, Zieh-, Tiefzieh- und Sondertiefziehgüte gibt, welche in den EN 10130 und 10346 festgelegt sind.

Blech Technik: Herstellungsverfahren
Blech, für das es die drei Hauptverbrauchergruppen Fahrzeugtechnik, Metallindustrie und Elektrotechnik gibt, wird durch Walzen hergestellt. Dabei gibt es die beiden Verfahren des Warm- und des Kaltwalzens, wobei das Kaltwalzen nach dem Warmwalzen erfolgt. Es sollen dabei Materialstärken unter drei Millimeter entstehen, das Vorprodukt ist warmgewalztes Material. Beim Warmwalzen wiederum kommen entweder das reversierende Verfahren für Grobbleche über fünf Millimeter Dicke oder das kontinuierliche Verfahren zum Einsatz. In manchen Dickenbereichen überschneiden sich diese Herstellungsverfahren.

Bearbeitungsverfahren der Blech Technik
Die Bearbeitung von Blech erfolgt zum Zwecke des Zuschnitts im flachen Zustand mit verschiedensten Verfahren:

  • Brennschneiden
  • Laserschneiden
  • Plasma-Schmelzschneiden
  • Wasserstrahlschneiden
  • Sägen
  • Scherschneiden

Bleche werden des Weiteren auch gestanzt, tiefgezogen, gebogen, gebohrt und punziert. Weitere Bearbeitungsverfahren sind das Rundwalzen, das Walzprofilieren und das Kragenziehen. Um Bleche miteinander oder mit anderen Teilen zu verbinden, können sie geschweißt, gelötet, genietet, gefalzt, verschraubt und geklebt werden.

Richten als wesentlicher Teil der Blech Technik
Bleche verformen sich schnell durch die Wärmebehandlung beim Walzen und/oder die mechanische Bearbeitung. Die dadurch entstehenden ungewollten Unebenheiten werden durch Richten eliminiert, wobei Rollenrichtanlagen oder hydraulische Richtpressen zum Einsatz kommen. Richten ist ein Umformverfahren nach DIN 8580 und mit dem Biegen vergleichbar, jedoch werden gebogene Bleche nochmals separat gerichtet, um ihre Maßhaltigkeit zu verbessern. Durch Biegen erhalten die Bleche eher eine grobe Form, Richten bringt sie hingegen exakt in Form. Richten kommt nicht nur bei Blechen zum Einsatz, sondern auch bei stärkeren Stahlteilen, die durch Härten oder Glühen bearbeitet wurden. Pressen und Biegevorrichtungen sind die zum Richten erforderlichen Maschinen, sie können elektromechanisch und hydraulisch angetrieben werden. Die moderne Richtbank bearbeitet die Bleche computergesteuert und vollautomatisch. Damit lassen sich Bleche auf engste Toleranzen richten. Hierbei sind einige Anforderungen zu beachten. Grundsätzlich verformt die Blech Technik des Richtens ein Werkstück auf eine Weise, mit der die vorgegebenen Toleranzen erreicht werden. Die Anfangs- und End-Geometrie kann dabei vorab erfasst oder nicht erfasst werden, was von der Standardisierung des Prozesses abhängt. Beim Erfassen und Anpassen der Geometrie während des Richtvorganges kommt eine NC-Steuerung zum Einsatz. Ein weiterer Punkt ist die Temperatur beim Richten, es sind Warm- und Kaltrichten möglich. Das Blech durchläuft beim Richten eine Gruppe von Rollen und wird dabei in beide Richtungen so durchgebogen, dass es die Streckgrenzen beider Biegungsrichtungen erreicht. Richtanlagen sind häufig dem Walzprozess nachgeschaltet, die Ebenheitstoleranzen beschreibt die DIN EN 10029.